Das Kondom

Das Kondom1 ist ein Verhütungsmittel, ein sogenanntes Barriere Mittel, das vor einer ungewollten Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Zudem ist das Kondom das einzige Verhütungsmittel für den Mann. Ein großer Vorteil des Kondoms ist, dass es keine Nebenwirkungen mit sich bringt.

Kondome findest du heute fast überall, im Supermarkt, in der Drogerie und in der Apotheke. Wichtig ist, dass du die richtige Kondomgröße zu benutzt. Die Größe kann mit einem Kondometer ausgemessen werden. Im Internet gibt es Seiten, die dir bei der Suche nach dem richtigen Kondom helfen.

Anwendung Schritt für Schritt:

1.

Vor dem öffnen der Packung überprüfst du, ob die Packung beschädigt, das Haltbarkeitsdatum noch nicht erreicht und das CE-Prüfzeichen abgebildet ist. Um zu gucken ob eventuell ein Loch in der Verpackung ist, kannst du schauen, ob du ein kleines Luftpolster in der Packung spürst.

2.

Wenn alles stimmt, öffnest du die Packung vorsichtig und nimmst das Kondom heraus. Aber Achtung: Pass mit langen Fingernägeln oder spitzen Gegenständen auf! Am besten funktioniert es, wenn du das Kondom hochschiebst.

3.

Als nächster Schritt kannst du das Kondom überziehen. Hast du das Kondom zunächst verkehrt herum angesetzt, solltest du dieses nicht mehr benutzen, da es eventuell schon mit dem Lusttropfen oder vorhandenen Viren und Bakterien in Berührung gekommen ist.

Tipp: Um zu schauen, ob das Kondom richtig herum ist, kannst du einmal ganz leicht in das Kondom pusten.

4.

Ist das Kondom richtig herum, hältst du das Reservoir, den kleine Zipfel am geschlossenen Ende des Kondoms, zu.

5.

Um das Kondom aufzuziehen, ziehst du die Vorhaut zurück. Bei einem beschnittenen Penis ist das natürlich nicht der Fall!

6.

Ist die Vorhaut zurückgezogen, ziehst du das Kondom mit dem zugehaltenen Reservoir über den erregten, steifen Penis. Das Kondom musst du bis zum Penisschafft abrollen.

7.

Wenn der Geschlechtsverkehr beendet ist, musst du das Kondom festhalten, bevor du es aus der Scheide oder dem After herausziehst. Denn bei vielen Jungs/ Männern erschlafft der Penis relativ schnell und dann kann das Kondom stecken bleiben.

8.

Dann ziehst du das Kondom vorsichtig vom Penis ab. Dabei musst du aufpassen, dass das Sperma in dem Kondom bleibt! Bevor das Kondom entsorgt wird, machst du einen Knoten in das Kondom. Eingewickelt in einem Taschentuch kannst du das Kondom dann in einem Mülleimer entsorgen, niemals in die Toilette werfen, denn die könnte sonst verstopfen!

Wichtig: Bitte beachte auch, dass ein Kondom niemals zweimal benutzt werden sollte!

Und sonst?

Wenn du zusätzlich ein Gleitmittel benutzen möchtest, solltest du ein wasserlösliches Gleitgel benutzen. öle und Cremes wie Vaseline machen das Kondom porös, wodurch dieses schneller kaputtgehen kann.

Bewahre Kondome nie in der Geldbörse oder Hosentasche auf, durch die Reibung und die Wärme kann das Kondom ebenfalls porös werden. Ein guter Ort ist eine Taschentuchpackung, in der das Kondom zwischen zwei Taschentücher gesteckt wird.

Zwei Kondome übereinander schützen nicht mehr als eins, im Gegenteil. Durch die Reibung der beiden Kondome, werden diese wieder schneller porös oder reißen.

Solltest du eine Latex-Allergie haben, gibt es Kondome aus alternativen Materialien.

Mach dir keinen Kopf, es ist nicht peinlich Kondome kaufen zu gehen!

Kosten1

Ein Kondom kostet ungefähr 20 Cent bis 1,20€ pro Stück, meistens ist es in Mehrfachpackungen erhältlich.

Das Frauenkondom

Frauenkondom

Im Vergleich zu dem Kondom für den Mann ist das Frauenkondom, auch Femidom genannt, in Deutschland nicht sehr verbreitet. Das Femidom ist wie ein größeres Kondom mit je zwei weichen Ringen an den Enden.
Das Femidom bietet den Frauen, neben dem Kondom, die Chance sich ebenfalls vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Sollte der Mann mal den Gebrauch eines Kondoms verweigern, kann sich die Frau mit der Verwendung eines Femidoms davor schützen.

Anwendung:

1.

Das Femidom führst du mit dem Ring an der geschlossenen Seite in die Scheide ein, sodass der Muttermund geschützt ist. Das offene Ende ist außerhalb der Vagina, damit der Ring über den großen Schamlippen liegen kann und nicht verrutscht.

2.

Im Vorfeld solltest du das Femidom mit Gleitmitteln bestreichen, dabei solltest du - wie beim Kondom - geeignete Gleitmittel benutzen.

3.

Nach dem Geschlechtsverkehr solltest du - wie beim Kondom - aufpassen, dass keine Spermien in die Scheide gelangen.

4.

Für die Entsorgung machst du wieder einen Knoten in das Femidom und entsorgst es im Mülleimer.

Und sonst?

Das Femidom darfst du - wie das Kondom - nur einmal verwenden.

Die Anwendung des Femidoms ist nicht ganz einfach. Du solltest die Anwendung im Vorfeld ein paar Mal üben.

Kosten:

Ein Femidom kostet um die 2€ pro Stück und ist damit weitaus teurer als ein Kondom.

Die Pille

Die Pille ist besonders unter jungen Mädchen verbreitet. Es gibt verschiedene Präparate und Ausführungen. Die meisten Pillen enthalten die Hormone Östrogen und Gestagen, die Mini-Pille nur Gestagen. Welche am besten für dich geeignet ist besprichst du mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt, denn die einzelnen Pillen haben unterschiedliche Zusammensetzungen, verschiedene Wirkungen und sind unterschiedlich einzunehmen. Da es sich bei der Pille um ein hormonelles Medikament handelt, musst du dir ein Rezept bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt holen.

Was bewirkt die Pille?

Die Pillen mit den beiden Hormonen Östrogen und Gestagen, aber auch die Mini-Pille haben mehrere Wirkungen. Sie unterdrücken den Eisprung und sie verändern den Schleim an der Gebärmutter und dem Gebärmutterhalskanal. So können die Spermien nicht in die Gebärmutter eintreten, sodass kein Ei befruchtet werden kann.

Es gibt verschiedene Arten die unterschiedlichen Pillen einzunehmen.

1.

Es gibt die 21 +7 Variante, wo du 21 Tage lang jeden Tag eine Pille einnimmst und 7 Tage lang eine Pause machst. In diesen 7 Tagen findet meistes deine Regelblutung statt.

2.

Als nächstes gibt es die 28 Tage Einnahme. Dort nimmst pro Zyklus eine ganze Pillenpackung durch. Die letzten 6 oder 7 Pillen enthalten jedoch keine Wirkstoffe. In dieser Phase tritt dann deine Regelblutung ein.

3.

Zudem gibt es die 24 + 4 Variante. Über 24 Tage nimmst du hormonhaltige Pillen ein, danach 4 Tage lang hormonfreie Pillen. Im Anschluss fängst du direkt eine neue Packung an.

Wenn du die Pille einnimmst, solltest du folgendes beachten:

Die allererste Einnahme der Pille beginnt am ersten Tag deiner Regelblutung

Die Pille solltest du täglich ungefähr zur gleichen Zeit einnehmen.

Solltest du die mal Pille vergessen, nimmst du diese innerhalb von 12 Stunden danach ein. Vorsicht: Bei der Mini-Pille sind es nur 2 Stunden. Es sollte aber nicht passieren, dass du die Pille öfter vergisst, denn dann hast du nicht mehr die volle Wirkung.

Tipp: heute gibt es schon viele Apps für dein Smartphone, die dich daran erinnern die Pille einzunehmen!

In der Packungsbeilage deiner Pille, findest du weitere Informationen. Zum Beispiel zum Thema Pille vergessen oder Nebenwirkungen.

Antibiotika, Johanniskraut und bestimmte Medikamente, aber auch Magen- und Darmprobleme beeinflussen die Wirkung der Pille. In dieser Zeit plus eine Woche danach, solltest du zur Sicherheit zusätzlichen mit einem Kondom verhüten.

Kosten6

Wenn du unter 18 Jahre alt bist, ist die Pille für dich kostenfrei. Ab 18 Jahren musst du die Rezeptgebühren in Höhe von 5€ übernehmen und ab 20 Jahren ist die Pille selber zu zahlen. Der Preis liegt bei 4€ bis 23€ pro Monat und die Präparate erhältst du in Drei- oder Sechsmonatspackungen.

Der Verhütungsring

Der Verhütungsring7 ist ein Kunststoffring, der die Hormone Östrogen und Gestagen enthält. Diesen Ring gibt es in einer Einheitsgröße und ist von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt zu verschreiben.

Wirkung

Der Ring wirkt ähnlich wie die Pille. Durch die Hormone wird die Schleimhaut verändert, was das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter und das Entstehen eines Eis in den Eierstöcken verhindert.

Anwendung:

Wenn du den Ring zum ersten Mal benutzt, führst du ihn zwischen dem 1. und 5. Tag deiner Regelblutung selbstständig in die Vagina ein. Dabei führst du ihn ähnlich wie ein Tampon ein und schiebst ihn so weit wie möglich nach oben, damit er nicht als störend empfunden wird.

In der ersten Woche solltest du zudem mit einem Kondom oder Femidom verhüten.

Der Ring bleibt drei Wochen lang in deiner Scheide und wird dann für eine Woche raus genommen. Nach dieser Pause, in der du deine Regelblutung haben wirst, führst du einen neuen Ring ein.

Wichtig: Den Ring solltest du immer am gleichen Wochentag zu der gleichen Uhrzeit einführen.

Den Ring entsorgst du wie das Kondom in dem Mülleimer und nicht in der Toilette!

Und sonst?

Sollte dir der Ring mal verrutschen oder herausrutschen bekomm keine Panik! Einfach mit lauwarmen Wasser abspülen und innerhalb von drei Stunden wiedereinsetzen. Bis dahin ist die Wirkung nicht beeinflusst.

Kosten:8

Der Verhütungsring kostet um die 50€ für drei Monate.

Das Verhütungsstäbchen

Das Verhütungsstäbchen9 enthält das Hormon Gestagen, das in kleinen Mengen an deinen Körper abgeben wird. Es wird von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt mit einem kleinen operativen Eingriff in die Innenseite deines Oberarms eingeführt. Dort bleibt das Stäbchen für drei Jahre und verhindert durch die Veränderung der Schleimhäute einen Eisprung.

Und sonst?

Nach dem Einsetzen des Stäbchens, setzt die Wirkung sofort bei dir ein, du solltest das Stäbchen aber nach drei Monaten nochmal kontrollieren lassen.

Du solltest regelmäßig nachschauen oder fühlen, ob den Stäbchen noch an der richtigen Stelle in deinem Oberarm sitzt, denn es ist möglich, dass das Stäbchen verrutscht.

Kosten:10

Das Stäbchen kostet mit dem Einsetzen 300€ bis 400€.

Das Verhütungspflaster

Das Verhütungspflaster11 enthält ebenfalls eine Östrogen- und Gestagen Kombination, weshalb auch dieses Verhütungsmittel verschreibungspflichtig ist.

Wirkung:

Die Hormone werden durch deine Haut in die Blutbahnen aufgenommen und bewirken eine Unterdrückung des Eisprungs und verändern die Schleimhäute

Anwendung:

Am ersten Tag deiner Regelblutung wird das Pflaster auf die saubere und trockene Haut aufgeklebt. Dabei ist es wichtig, dass es wirklich an allen Stellen gut klebt! Kontrolliere am besten jeden Tag den Halt des Pflasters.

Das Pflaster kannst du dir entweder an dem Oberarm, an den Po, an den Bauch oder an das Schulterblatt kleben.

Nach einer Woche wechselst du das Pflaster und klebst es an eine andere passende Körperstelle.

In der 4. Woche, also an Tag 22, wechselst du das Pflaster nicht, sondern lasst es für eine Woche weg. In dieser Zeit bekommst du deine Regelblutung.

Nach genau 7 Tagen klebst du ein neues Pflaster auf und der Rhythmus beginnt von vorne.

Und sonst?

Wenn du viel schwimmen gehst oder viel Sport treibst und somit mehr schwitzt, musst du dein Pflaster intensiver kontrollieren.

Das Pflaster darf nicht mehr als 24 Stunden locker sein, ansonsten ist dein Schutz nicht gewährleistet. Sollte das mal passieren, wechselst du das Pflaster und verhütest 7 Tage zusätzlich mit einem Kondom.

Ähnlich wie bei der Pille können Antibiotika, bestimmte Medikamente oder Johanniskraut die Wirkung beeinflussen.

Kosten12

Das Pflaster kostet für drei Monate ungefähr 40€.

Die Kupferspirale

Die Kupferspirale13 verändert die Schleimhaut am Muttermund und in der Gebärmutter. Warum das Kupfer so eine Wirkung hat, kann man allerdings nicht genau erklären. Bei der Spirale handelt es sich um ein T-förmiges Kunststoffteilchen und ist in diesem Fall mit Kupfer umwickelt. Die Spirale gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Am besten lässt du dich von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt beraten.

Anwendung:

Die Spirale wird von deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin eingesetzt.

Dabei muss die Spirale durch den Muttermund in deine Gebärmutter gesetzt werden. Das geht am besten in den letzten Tagen deiner Regelblutung, da dann der Muttermund etwas geöffnet ist und eine Frühschwangerschaft ausgeschlossen werden kann.

Eine Kontrolle findet direkt nach dem Einsetzen statt und ansonsten jedes halbe Jahr. Du kannst aber nach deiner Regelblutung fühlen, ob du das Sicherheitsbändchen mit den Fingern fühlen kannst.

Die Spirale kann ungefähr 5 Jahre in deiner Gebärmutter liegen bleiben, die Zeit variiert je nach Modell.

Kosten14

Die Kosten einer Kupferspirale liegen bei 150€ bis 300€. Die Hormonspirale15

Die Hormonspirale

Hormonspirale

Wie bei der Kupferspirale handelt es sich bei der Hormonspirale um ein T-förmiges Kunststoffteil, das in diesem Fall mit Hormonen besetzt ist. Die Hormone machen den Schleim an dem Gebärmutterhals dicker und verhindern somit ein Durchdringen der Spermien und verringern die Geschwindigkeit der Spermien. Zudem wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut gehemmt.

Auch bei der Hormonspirale gibt es verschiedene Ausführungen, mit verschiedenen Dosierungen und in verschiedenen Größen. Auch hier lässt du dich am besten vorher von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt beraten.

Anwendung:

Die Anwendung ist genau wie die bei der Kupferspirale.

Die Spirale wird von deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin eingesetzt.

Dabei muss die Spirale durch den Muttermund in deine Gebärmutter gesetzt werden. Das geht am besten in den letzten Tagen deiner Regelblutung, da dann der Muttermund etwas geöffnet ist und eine Frühschwangerschaft ausgeschlossen werden kann.

Eine Kontrolle findet direkt nach dem Einsetzen statt und ansonsten jedes halbe Jahr. Du kannst aber nach deiner Regelblutung fühlen, ob du das Sicherheitsbändchen mit den Fingern fühlen kannst.

Die Spirale kann ungefähr 5 Jahre in deiner Gebärmutter liegen bleiben, die Zeit variiert je nach Modell

Kosten16

Eine Hormonspirale kann 300€ bis 400€ kosten.

Das Diaphragma

Das Diaphragma17 ist ein Barriere Mittel aus Silikon, das vor dem Geschlechtsverkehr in deine Scheide eingeführt wird. Die Größe für dein passendes Diaphragma sollte vorher bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt ausgemessen werden, damit das Diaphragma optimal schützt und sich angenehm anfühlt. Das Diaphragma verwendest du immer zusammen mit einem Gel, das die Beweglichkeit der Spermien verringert.

Anwendung:

Das Diaphragma bestreichst du vor dem Einsetzten mit dem Gel von beiden Seite. Anschließend kannst du es einführen.

Zum Einführen drückst du das Diaphragma etwas zusammen und führst es so ein, dass es vor dem Muttermund platziert ist.

Wichtig: Da sich das Gel nach einer Zeit in der Scheide verflüssigt, solltest du das Diaphragma maximal 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr einsetzen!

Wenn ihr ein zweites Mal mit einander schlaft, solltest du nochmal Gel einführen. Das geht mit einer Einführhülse oder mit den Fingern.

Nach dem Geschlechtsverkehr solltest du das Diaphragma für ca. 8 Stunden in der Scheide lassen, da die Spermien so lange noch überleben können. Nach maximal 24 Stunden solltest du das Diaphragma herausnehmen und reinigen.

Das Rausholen geht ganz einfach. Einfach mit den Fingern das Diaphragma greifen und herausziehen. Manche Modelle haben bereits eine Rückholmulde.

Zum Reinigen wäschst du das Diaphragma einfach gründlich mit lauwarmem Wasser ab und trocknest es anschließend ebenfalls gründlich.

Und sonst?

Ein Diaphragma hält ungefähr 1 bis 2 Jahre.

Bei körperlichen Veränderungen, solltest du die Größe für dein Diaphragma nochmal bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt nachmessen lassen.

Das Einsetzen eines Diaphragmas benötigt zu Beginn ein wenig Übung, also probiere es vor der ersten Benutzung ein paar Mal aus.

Kosten:18

Ein Diaphragma kostet je nach dem Modell 30€ bis 40€.

Die Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze19 enthält genau wie das Stäbchen, das Hormon Gestagen und verändert die Schleimhäute.

Anwendung:

Die Spitze bekommst du von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt gespritzt.

Bei der ersten Anwendung bekommst du die Spritze zwischen dem 1. und 5. Zyklustag gespritzt und die Wirkung besteht sofort.

Nach Drei Monaten folgt die nächste Spritze. Für die Verabreichung musst du immer zu deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt gehen.

Kosten:20

Die Dreimonatsspritze kostet 20€ bis 35€ für drei Monate.

Das Lecktuch

Lecktuch

Das Lecktuch ist noch nicht weit verbreitet. Hierbei handelt es sich um ein Latextuch, dass du beim Oralsex auf das Geschlechtsteil, vor allem auf die Scheide, legen kannst. Damit verhinderst du, dass Viren oder Bakterien durch die Schleimhäute aufgenommen werden. Solltest du kein Lecktuch vorrätig haben, willst aber trotzdem beim Oralverkehr verhüten, kannst du alternativ ein Kondom aufschneiden.

Eisprungberechnung und Familienplanung

Neben dem oben genannten Verhütungsmethoden gibt es noch weitere natürliche Methoden. Dazu zählen unter anderem die Kalender Methode, die Temperaturmessung, Schleimbeobachtungen und die Benutzung eines kleinen Computers. Durch diese Methoden erkennst du deine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage. Diese Methoden verlangen ein intensives Wahrnehmen und Auseinandersetzen mit deinem Körper. Wichtig: Diese Methoden dienen jedoch mehr für die Familienplanung und zur Unterstützung bei einem konkreten Kinderwunsch und sind für dich zur Verhütung eher ungeeignet!21

Alles auf einem Blick

Alles auf einem Blick 1
Alles auf einem Blick 2
Alles auf einem Blick 3
Alles auf einem Blick 4

Irrtümer und Mythen

Der Koitus Interruptus22

„Mach dir keine Sorgen, ich zieh ihn vorher raus!“

Wenn Man(n) den Penis vor dem Samenerguss rauszieht, passiert nichts. Das ist leider falsch. Bereits vor dem Samenerguss, kommt es zu dem Lusttropfen, einer Flüssigkeit, die bereits Spermien enthält und zu einer Schwangerschaft führen kann.

Zwei Kondome Übereinander

„Lass und einfach zwei nehmen, doppelt hält besser!“

Zwei Kondome übereinander zu ziehen schützt mehr! Auch das ist leider ein Irrtum. Durch die Reibung der beiden Kondome kann es dazu kommen das die Kondome porös werden und reißen. In diesem Falle wäre gar kein Schutz mehr vorhanden. Also kauf dir ein Kondom, das gut passt und einen sichereren Schutz bietet!

Beim erstem Mal SchwangerDer

„Ach, beim ersten Mal kann man doch eh nicht schwanger werden!“

Ja, auch beim ersten Mal kannst du bereits schwanger werden. Die Behauptung das dies nicht möglich sei, ist leider ein Mythos!

Tampon als Verhütungsmittel

„Der wird das schon stoppen!“

Der richtige Tampon schützt dich während der Regelblutung vor unangenehmen Momenten, aber wovor er definitiv nicht schützt ist eine Schwangerschaft oder sexuell übertragbare Krankheiten!

Petting

„Ich steck ihn ja nicht rein!“

Ähnlich wie bei dem Koitus Interruptus kann es beim Petting dazu kommen, dass ein Lusttropfen in die Scheide gelangt. Dabei ist es natürlich ausschlaggebend, ob ihr euch an dem Penis und der Scheide berührt.

Oralsex

„Schlucken oder spucken!“

Das Schlucken vom Sperma kann beim Oralsex nicht zu einer Schwangerschaft führen. Lediglich wenn die Spermien in die Scheide eintreten, ist eine Schwangerschaft möglich. Was aber beim Oralsex passieren kann ist, dass du dich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken kannst. Um dies zu verhindert, kannst du ein Lecktuch oder Kondom benutzen

Die Pille danach1

Solltest du ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben und willst eine ungewollte Schwangerschaft verhindern, hast du die Möglichkeit bis zu 5 Tage nach dem Geschlechtsverkehr die Pille danach einzunehmen. Allerdings solltest du die Pille so schnell wie möglich einnehmen, da diese nur wirken kann, wenn noch kein Eisprung stattgefunden hat. Mittlerweile kannst du die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke erhalten, dabei liegt der Preis bei ungefähr 30€. Bevor du die Pille danach erhältst, bekommst du eine kurze Beratung in der Apotheke um sicherzugehen, dass du das passende Präparat für dich bekommst.

Die Pille danach wirkt durch die beiden Hormone Levonorgestrel oder Ulipristalacetat, das variiert je nach dem Modell.

Wichtig: Bei der Pille danach handelt es sich um kein Verhütungsmittel, sondern nur um eine Notfall-Option! Die Hormondosis in den Pillen ist sehr hoch und kann einige Nebenwirkungen mit sich bringen.

Was bedeutet überhaupt Safer Sex?

Safer Sex bedeutet, dass du dich beim Geschlechtsverkehr vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Das geht aber nicht mit der Pille oder dem Hormonstäbchen, sondern nur mit dem Benutzen des Kondoms oder des Femidom, denn diese beiden Verhütungsmittel verhindern das Eindringen und den Kontakt von Körperflüssigkeiten.

Mehr zu dem Thema Safer Sex erfährst du bei dem Thema HIV.

Pearl-Index5

Der Pearl-Index zeigt dir wie sicher die verschiedenen Verhütungsmittel sind. Umso niedriger der Wert ist, desto sicherer ist das Verhütungsmittel. Der Wert zeigt an, wie viele von 100 Frauen trotz der Verwendung eines bestimmten Verhütungsmittels schwanger geworden sind.

Verhütungsmittel Pearl-Index
Das Kondom 2 - 12
Das Frauenkondom 5 - 25
Die Pille 0,1- 0,9
Die Mini-Pille 0,5 -3
Der Verhütungsring 0,4 - 0,65
Das Verhütungsstäbchen 0 - 0.8
Das Verhütungspflaster 0,72 – 0,9
Die Kupferspirale 0,3 – 0,8
Die Hormonspirale 0,16
Der Koitus Interruptus 4-18
Kalendermethode 9
Ohne Verhütung 85

Was sind denn STI's?

STI ist eine Abkürzung und bedeutet „sexually transmitted infections“. Ins Deutsche übersetzt, bedeutet es sexuell übertragbare Krankheiten.

Sexuell übertragbare Krankheiten und Infektionen werden in den meisten Fällen durch Bakterien oder Viren, beim Geschlechtsverkehr übertragen. Am Penis und in der Scheide befinden sich Schleimhäute, durch die die Bakterien oder Viren in deinen Körper gelangen. Wenn du dich angesteckt hast kann es sein, dass du einige Symptome an deinem Körper beobachten kannst. Oft kann es aber auch sein, dass du keine Symptome bemerkst.¹

Nee voll kein Bock drauf!

Du kannst eine Ansteckung verhindern, indem du beim Geschlechtsverkehr ein Kondom benutzt. Bei Oralverkehr solltest du den Samenerguss oder die Scheidenflüssigkeit nicht herunterschlucken. Natürlich kann ein Kondom einmal vergessen werden, während des Geschlechtsverkehrs abrutschen oder reißen. Wichtig ist, dass du dann zum Arzt gehst, wenn du weißt, dass dein Sexualpartner eine STI hat oder du Symptome an dir bemerkst. Bedenke hier aber auch, dass einige STI's manchmal keine Symptome zeigen. Eine Behandlung ist fast immer möglich und wichtig.¹

Zuständig sind hier die Frauenärzt*innen, die Urolog*innen sowie auch im Intimbereich die Hautärzt*innen. Auch dein Hausarzt oder deine Hausärztin kann dir weiterhelfen.

Es gilt: Je eher, desto besser

Passiert doch eh voll selten!

Insgesamt zählt die Weltgesundheitsorganisation über 30 Erreger, die sexuell übertragbar sind.² Viele Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit einem sexuell übertragbaren Erreger. Du siehst also, so selten passiert das gar nicht. Somit gibt es auch gar keinen Grund sich dafür zu schämen, sollte es einmal so sein. Auch eine Erkältung wird durch Viren verursacht und die hattest du bestimmt auch schon einmal.³

Die am häufigsten vorkommenden STI's werden dir hier noch einmal erklärt:

Mehr Informationen

Art:

Bakterie

Eintrittspforte:

Schleimhäute

Symptome:

meist KEINE Symptome; eitriger Ausfluss/Sekret

Folgen bei Nichtbehandlung:

Entzündungen im gesamten Unterleib/Harnröhrenentzündung

Schutz:

Kondome, Lecktücher

Behandlung:

Vergabe von Antibiotika

Mehr Informationen

Art:

Bakterie

Eintrittspforte:

Schleimhäute, Schmierinfektion

Erste Symptome:

schmerzloses Geschwür an der Eintrittspforte (Scheide, Penis, Mund), Gelenk oder Muskelschmerzen

Folgen bei Nichtbehandlung:

Schäden an Herz, Muskel oder Knochen

Schutz:

Kondome, Lecktücher

Behandlung:

Vergabe von Penicilin

Tripper (Gonokokken)4 5

Art:

Bakterie

Eintrittspforte:

Schleimhäute

Symptome:

eitriger Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen;
Oral:Sekretbildung im Rachenbereich;
Anal: eitriger Durchfall, grün-gelblicher Ausfluss

Folgen bei Nichtbehandlung:

Schäden im gesamten Körper- und Nervensystem; Unfruchtbarkeit

Schutz:

Kondome, Lecktücher

Behandlung:

Vergabe von speziellen Antibiotika

HPV (Humane Papilloma Viren)4 5

Art:

Viren

Eintrittspforte:

Schleimhäute, Schmierinfektion

Symptome:

Genitalwarzen, Knötchen (können jucken)

Folgen bei Nichtbehandlung:

oft keine; ABER: einige Viren können bei Frauen zu Gebärmutterhalskrebs führen

Schutz:

Kondome, Lecktücher,
Impfung für Mädchen meist zw. dem 12 und 17 Lebensjahr vor dem ersten Geschlechtsverkehr
Jungs können sich auch impfen lassen

Behandlung:

Cremes mit versch. Wirkstoffen, operative Entfernung der Warzen

Herpesviren4 5

Art:

Viren

Eintrittspforte:

Haut und Schleimhäute

Symptome:

(schmerzende) Bläschen an der Eintrittspforte

Folgen bei Nichtbehandlung:

Eine vollständige Behandlung ist nicht möglich, keine schwerwiegenden Folgen

Schutz:

Kondome, Lecktücher, gute Hygiene, Vermeidung von Kontakt mit den Bläschen

Behandlung:

Cremes

Hepatitis B4 5

Art:

Viren

Eintrittspforte:

Haut und Schleimhäute

Symptome:

oft keine, gelbliche Färbung der Haut (Gelbsucht)

Folgen bei Nichtbehandlung:

(chronische) Leberentzündung

Schutz:

Kondome, Impfung

Behandlung:

verschiedene Medikamente zur Virushemmung

Gib mir mehr!

Solltest du noch weitere Informationen benötigen, kannst du auch einmal auf der Internetseite „Liebesleben“ der BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) vorbeischauen oder du wendest dich an eine Beratungsstelle in Hildesheim.

Übrigens:

Vaginalverkehr findet dann statt, wenn der erigierte (steife) Penis in die Scheide eingeführt wird.

Analverkehr findet dann statt, wenn der erigierte Penis in den Anus des Sexualpartners oder der Sexualpartnerin eingeführt wird.

Oralverkehr findet dann statt, wenn der Penis des Sexualpartners oder die Scheide der Sexualpartnerin mit dem Mund (Lippen, Zunge, Zähne) berührt werden.6

1 (vgl. Deutsche STI Gesellschaft o.J.)
2 (vgl. ProFamilia 2007, S. 4)
3 (vgl. BzgA 2018)
4 (vgl. Deutsche STI Gesellschaft o.J.)
5 (vgl. ProFamila 2007, S. 9-18)
6 (vgl. BzgA 2016, S. 36-38)

Allgemeines

HIV und Aids gibt es überall auf der Welt. In manchen Ländern ist die Verbreitung jedoch größer als in anderen Ländern.¹
Bei HIV handelt es sich um einen Virus. Wenn er nicht durch Medikamente behandelt wird, kann er zu der Krankheit AIDS führen.²
Die Abkürzung HIV steht für Humaner Immunschwäche Virus. Die Abkürzung AIDS kommt aus dem Englischen und steht für Acquired Immune Deficiency Syndrom, was auf Deutsch als erworbenes Abwehrschwächesyndrom bezeichnet werden kann. Das bedeutet, dass das Abwehrsystem, welches im Körper für die Bekämpfung von Krankheiten verantwortlich ist, nicht mehr richtig funktioniert. Wer sich mit HIV angesteckt hat, hat meistens nach ein paar Wochen grippeähnliche Symptome. Dies wird jedoch in den meisten Fällen nicht mit einer HIV-Infektion in Verbindung gebracht. Oftmals merken die infizierten Menschen über viele Jahre überhaupt nicht, dass das Virus in ihrem Körper ist, weil keine Beschwerden auftreten. Das Virus kann sich in dieser Zeit ungestört im Körper vermehren. Der Verlauf der Krankheit ist bei jeder Person anders, allerdings treten nach einigen Jahren bestimmte Symptome auf, die darauf schließen lassen, dass das Abwehrsystem des Körpers geschädigt ist.²
Es gibt nach wie vor keine Heilungsmöglichkeit bei einer HIV-Infektion. Wer sich infiziert trägt das Virus ein Leben lang in seinem Körper.³ Seit einigen Jahren gibt es allerdings Medikamente, die ein Ausbrechen der Krankheit AIDS verhindern. Der Zugang zu diesen Medikamenten ist jedoch nicht für alle Menschen möglich. Hier in Deutschland, wo das Gesundheitssystem flächendeckend gut ausgebaut ist, gibt es jedoch keine Probleme mit der Versorgung.4
In Deutschland lebten im Jahr 2016 etwa 88.000 Menschen mit HIV. Jedes Jahr stecken sich hierzulande ungefähr 3000 Menschen mit dem Virus an.5 Da das Virus oft über viele Jahre im Körper unentdeckt bleibt, wissen viele Menschen nicht, dass sie HIV-positiv sind.

1(vgl. BZgA o.J. b)
2(vgl. pro familia 2007, S. 19f)
3(vgl. BZgA o. J. a, S. 5)
4(vgl. Schmidt 2009, S. 17f)
5(vgl. BZgA 2018a)

übertragungswege

Wie das Video zeigt, wird der HI-Virus über Körperflüssigkeiten übertragen. Menschen, die den Virus in ihrem Körper tragen, können andere Menschen anstecken. Er wird über infektiöse Körperflüssigkeiten übertragen, in denen die Virenanzahl sehr hoch ist. Nicht alle Körperflüssigkeiten sind ansteckend. Zu den ansteckenden Flüssigkeiten gehören Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, der Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut und Muttermilch. Andere Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel Speichel oder Schweiß sind nicht ansteckend. In ihnen sind nicht genug Viren vorhanden um damit andere Menschen zu infizieren.1 Anstecken kann man sich, indem eine infektiöse Körperflüssigkeit in den eigenen Körper gelangt. Dafür braucht das Virus Eintrittspforten.2 Eintrittspforten sind offene oder eitrige Wunden auf der Haut oder auf Schleimhäuten. Die Schleimhäute des Darms, der Scheide und des Penis nehmen das Virus auch ohne vorhandene Verletzungen auf.
HIV wird am häufigsten durch ungeschützten Sex oder beim Drogengebrauch übertragen. Bei dem Konsum von Drogen kann es zu einer Ansteckung kommen, wenn sich zwei Personen eine Spritze teilen und somit ein Austausch von Blut stattfindet.1 Die Menge und Dauer eines Kontaktes mit einer infektiösen Flüssigkeit kann die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung beeinflussen. Druck und Reibung begünstigen jedoch eine Infektion. Sobald das Virus an der Luft getrocknet ist, ist es nicht mehr ansteckend. Wenn du also beispielsweise mit getrocknetem Blut in Kontakt kommst, besteht keine Gefahr, dass du dich ansteckst.1 Alltägliche Kontakte wie Händeschütteln, Küssen oder aus dem gleichen Glas zu trinken sind nicht gefährlich!

Die folgenden Bilder zeigen einige Situationen in denen du ein hohes Risiko, ein geringes Risiko oder gar kein Risiko hast dich mit HIV anzustecken:

Bild Vaginalverkehr

Wenn der Penis in die Scheide eindringt besteht für Mann und Frau ein sehr hohes Risiko sich mit HIV anzustecken. Auch wenn der Mann nicht zum Samenerguss kommt reichen Scheidenflüssigkeit und Lusttropfen aus, um eine Infektion zu ermöglichen.2

Analverkehr Mann + Mann
Analverkehr Mann + Frau
Bei ungeschütztem Analsex besteht für beide Personen ein sehr hohes Risiko sich mit HIV anzustecken.
Es ist hierbei egal ob es sich um zwei Männer oder einen Mann und eine Frau handelt. Auch ohne einen Samenerguss reicht der Lusttropfen oder der Kontakt zwischen Penis und der Darmschleimhaut aus, um sich anzustecken.2
Drogen

Durch eine gemeinsame Benutzung der gleichen Spritze oder Nadel gibt es ein sehr hohes Risiko sich mit HIV anzustecken. Das liegt daran, dass das Blut des einen direkt mit dem Blut des anderen in Kontakt kommt. Häufig passiert das beim Drogengebrauch, wenn sich zwei Personen eine Spritze teilen.2 Im Tattoo-Studio besteht zumindest in Deutschland keine Gefahr sich anzustecken. Sie müssen sich an strenge hygienische Regeln halten.

Oralsex Frau + Frau
Oralsex Mann + Mann

Beim Oralsex, also Sex mit dem Mund, gibt es ein geringes Risiko sich mit HIV anzustecken. Wenn du dabei kein Sperma, keine Scheidenflüssigkeit oder Blut in den Mund oder den Rachen bekommst, kannst du das Ansteckungsrisiko verringern, denn auch beim Oralsex kann man Kondome oder Lecktücher verwenden um sich vor Krankheiten zu schützen.2

Petting

Beim Küssen (auch Zungenküsse) und Kuscheln besteht keine Gefahr. Solange der Penis nicht in die Scheide oder den Po eindringt, musst du dir keine Sorgen wegen einer Ansteckung machen.2 Sollte mal Sperma an die Finger gelangen, solltest du dir die Hand abwaschen und damit nicht in den Intimbereich fassen, damit das Sperma nicht an die Schleimhäute kommt.

Wenn du aus dem gleichen Glas trinkst, aus dem eine Person mit HIV getrunken hat, kannst du dich nicht anstecken. Auch das Essen zu teilen ist keine Gefahr. Das Zusammenleben mit einer HIV-infizierten Person in der Familie oder einer Wohngemeinschaft ist generell ohne Bedenken möglich.2

Glas
Husten

Da Speichel und Nasensekret nicht ansteckend sind, besteht auch keine Gefahr, wenn du von einer Person mit HIV angehustet oder angeniest wirst. 2

Bei Bluttransfusionen besteht in Deutschland keine Gefahr sich mit HIV anzustecken, weil die Blutproben strengen Kontrollen unterzogen werden.

Blutspende
Rasieren

Bei der gemeinsamen Benutzung eines Rasierers gibt es grundsätzlich keine Gefahr. Falls Blut an den Klingen ist, ist dieses nicht mehr ansteckend sobald es getrocknet ist. Wenn du dir unsicher bist, hilft es schon, den Rasierer kurz unter laufendem Wasser abzuwaschen. Die gemeinsame Benutzung eines Badezimmers und der gleichen Toilette ist unbedenklich.2

1 (vgl. Deutsche AIDS-Hilfe e.V. 2015, S. 16)
2 (BZgA 2018b)

Schutzmöglichkeiten

Mit dem Wissen, dass HIV und auch andere Geschlechtskrankheiten und -infektionen beim Sex übertragen werden, stellst du dir vielleicht die Frage, wie du dich davor schützen kannst, denn auf Sex zu verzichten ist für die meisten Menschen nicht vorstellbar.1 Also bleiben zwei Möglichkeiten sich beim Sex vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten und Infektionen zu schützen:

1. In einer festen Partnerschaft sind beide nicht infiziert und treu.
2. Safer Sex.2

Safer Sex bedeutet, den Sex sicherer und geschützter zu machen. Der Austausch von möglicherweise infektiösen Körperflüssigkeiten soll verhindert werden, damit die Gefahr sich mit einer Geschlechtskrankheit oder -infektion anzustecken verringert wird. Die Körperflüssigkeiten, die bei HIV ansteckend sein könnten sind: Sperma, Scheidenflüssigkeit, der Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut und Blut. Aufgenommen werden die Erreger durch Schleimhäute, wie sie am Penis, der Scheide oder im Po zu finden sind. 2

Kondom

Um dich vor einer Ansteckung zu schützen kannst du beim Sex Kondome benutzen!

Schon das bloße Eindringen des Penis in den Körper kann zu einer Infektion führen. Auch der Lusttropfen kann schon genug Viren oder Bakterien enthalten, um eine Geschlechtskrankheit oder -infektion zu übertragen.

Auch beim Oralverkehr können Krankheiten übertragen werden. Meist reicht es schon aus, wenn Körperflüssigkeiten in den Mund gelangen. Hier kannst du dich schützen, indem du auch beim Oralverkehr ein Kondom oder Lecktücher benutzt.3

Das Thema Safer Sex in einer Beziehung anzusprechen ist nicht immer einfach, gerade wenn du verliebt bist und deine/n Partner/in nicht verletzen willst. Du solltest dir allerdings immer bewusst sein, dass es um die Gesundheit deines Körpers geht. Trau dich also das Thema anzusprechen! Wenn du beim Sex geschützt bist, kannst du auch besser die Zärtlichkeiten genießen und musst dir keine Sorgen wegen einer Ansteckung machen.4

Sofortmaßnahmen bei akuter Ansteckungsgefahr

Wenn du befürchtest, dass du dich mit HIV angesteckt haben könntest, kannst du zu der AIDS- und Sexualberatungsstelle in Hildesheim gehen. Hier erhältst du ein Beratungsgespräch und kannst einen kostenlosen und anonymen HIV-Test machen lassen. Mehr Informationen dazu findest du hier.

Wenn das Risiko nur kurze Zeit zurückliegt, zum Beispiel wenn du ungeschützten Sex mit einer Person mit HIV hattest, kannst du Sofortmaßnahmen ergreifen um eine Ansteckung zu verhindern. Jungs können ihren Penis unter laufendes Wasser halten und infektiöse Flüssigkeiten Abwaschen. Hierbei aber bitte nicht mit Druck reiben! Das senkt das Risiko einer Ansteckung, gibt aber keine vollständige Sicherheit. Möglichst innerhalb von 3 Stunden (maximal 24 bis 48 Stunden) nach dem Risiko kannst du ein Medikament einnehmen, das sich Postexpositionsprophylaxe (PEP) nennt. Die PEP verhindert, dass du dich mit dem HI-Virus ansteckst. Sie ist bei Notfällen in einigen Krankenhäusern vorhanden. Am besten fragst du vorher bei den Krankenhäusern telefonisch nach, ob das Medikament vorhanden ist. Die PEP wird nur in Notfällen herausgegeben und ist kein Ersatz für Safer Sex! 5

1 (vgl. BZgA 2012, S. 5)
2 (vgl. BZgA 2016)
3 (vgl. BZgA o.J. b)
4 (vgl. BZgA 2012, S. 15f)
5 (vgl. pro familia 2007, S. 21)

Diskriminierung

Am häufigsten wird HIV über ungeschützten Sex übertragen. Durch das hohe Risiko beim Analsex, sind Männer die Sex mit Männern haben am häufigsten davon betroffen. Aber auch heterosexuelle Männer und Frauen, die häufig wechselnde Sexpartner oder Sexpartnerinnen haben und beim Sex auf ein Kondom verzichten haben ein erhöhtes Risiko sich mit HIV zu infizieren. 1

Menschen, die mit HIV leben, trauen sich oft nicht es anderen zu sagen. Nach wie vor erleben sie nämlich Ablehnung und Ausgrenzung in der Familie oder von Freunden und Freundinnen. Obwohl sie mit Medikamenten ein ganz normales Leben mit Familie und Beruf führen können gibt es im Alltag häufig Diskriminierungen. Oft liegt das daran, dass viele Menschen nicht genau über HIV Bescheid wissen. Es gibt auch immer noch viele Vorurteile.2

Wie du bei den Übertragungswegen sehen kannst, ist es eigentlich unmöglich sich im alltäglichen Kontakt mit anderen Menschen mit HIV anzustecken. Hände schütteln, Umarmungen und ähnliches sind keine Gefahr für eine Infektion. Du brauchst also keine Angst haben dich dabei anzustecken.

Menschen, die HIV haben und deshalb mit Problemen im Alltag zu kämpfen haben, können sich hier in Hildesheim an Beratungsstellen wenden. Mehr dazu findest du hier.

1 (vgl. Deutsche AIDS-Hilfe e.V. 2015, S. 16)
2 (BZgA 2018b)

Der Schwangerschaftstest

Bin ich wirklich schwanger?

Bleibt deine Regelblutung (Menstruation) aus oder bemerkst du andere Anhaltspunkte wie Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken oder Übelkeit? Hast du deswegen Angst, schwanger zu sein? Dann solltest du einen Schwangerschaftstest machen, um Gewissheit zu bekommen. Dieser zeigt an, ob du nun schwanger bist oder nicht.

Woher bekomme ich einen Schwangerschaftstest?

Einen Schwangerschaftstest kannst du in der Drogerie oder Apotheke kaufen. Außerdem kannst du einen Schwangerschaftstest bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin durchführen lassen.

Wichtig! Solltest du einen Schwangerschaftstest aus der Drogerie oder Apotheke gekauft haben und dieser positiv ausgefallen sein, dann lass dir das Ergebnis von deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin bestätigen. Schwangerschaftstests aus der Drogerie oder Apotheke können nämlich fehlerhaft sein.

Wie wird eine Schwangerschaft durch einen Schwangerschaftstest festgestellt?

Es gibt verschiedene Verfahren, um eine Schwangerschaft festzustellen. Entweder kann ein Urin- oder ein Bluttest gemacht werden. Hierbei wird das Schwangerschaftshormon Humanes Choriongonadotropin im Urin bzw. im Blut nachgewiesen. Dabei ist zu beachten, dass eine Schwangerschaft durch einen Urintest erst nach zwei Wochen feststellbar ist, im Blut bereits nach 9 Tagen.1

Falls du noch weitere Fragen zum Thema Schwangerschaft und Geburt haben solltest, dann schau bei den vorgestellten Institutionen oder bei der BZgA vorbei.

1 vgl. Siekmann 2016, S. 68

Schwangerschaftsgründe bei Jugendlichen

Etwa 90% aller Schwangerschaften bei Jugendlichen sind ungeplant bzw. ungewollt.1

Gründe für eine frühe Schwangerschaft sind vielfältig. Viele Faktoren haben Einfluss darauf, ob es zu einer frühen Schwangerschaft kommt oder nicht.

Wichtig! Eine ungeplante Schwangerschaft lässt sich niemals zu hundert Prozent verhindern. Dies ist unabhängig vom Alter. Eine ungeplante Schwangerschaft kann in jeder Altersstufe und Gesellschaftsschicht vorkommen.2

Alter beim ersten Geschlechtsverkehr

Heutzutage sind Jugendliche immer früher geschlechtsreif, somit haben sie viel früher die Möglichkeit, ihrer Sexualität nachzugehen. Je früher das „erste Mal“ stattfindet, desto größer ist der Zeitraum, in dem Jugendliche sexuell aktiv sind. Somit steigt meist auch die Anzahl der Geschlechtsverkehre. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer ungeplanten Schwangerschaft, wenn dabei nicht auf Verhütung geachtet wird. 3

Zusatz: Wie beim „ersten Mal“ ist das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft auch zu Beginn einer neuen Beziehung/Partnerschaft erhöht. Absprachen über die gemeinsame Verhütung werden meist erst noch besprochen bzw. verhandelt. (Wer ist für die Verhütung zuständig? Der Junge oder das Mädchen?)4

Hinzukommt bei Jugendlichen eine Art des Gruppenzwangs. Wenn in deinem Umfeld schon ein Großteil erste sexuelle Erfahrungen gesammelt hat, fühlst du dich möglicherweise unter Druck gesetzt. Keiner möchte als Außenseiter oder Außenseiterin gelten, sondern mitreden können. Dies kann ebenso zu einer frühen Schwangerschaft führen.5

Verhütungsverhalten:

Ein Grund für eine frühe Schwangerschaft sind Anwendungsfehler bei den Verhütungsmitteln.6 Meist wird aber auch vollständig auf die Verhütung verzichtet, ganz nach dem Motto "Es wird schon alles gut gehen" oder "Beim ersten Mal passiert schon nichts." Ein Fehler bei der Anwendung des Kondoms bzw. bei der Einnahme der Pille oder der Auswahl einer unsicheren Verhütungsmethode hängt bei Jugendlichen nicht selten mit dem fehlenden Grundwissen über die Handhabung und Wirkungsweisen von Verhütungsmitteln zusammen. Bezüglich der korrekten Anwendung des Verhütungsmittels besteht eine große Unsicherheit.7

Wichtig! "Er geht davon aus, dass sie die Pille nimmt und sie geht davon aus, dass er ein Kondom benutzt." – Nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Auf der sicheren Seite bist du, wenn sich beide um die Verhütung kümmern!

Schau zu diesem Thema doch mal bei Verhütungsmittel vorbei!

Bei minderjährigen Mädchen kommt häufig die Furcht vor dem Besuch bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin hinzu. Dadurch schieben sie den ersten Besuch, solange es ihnen möglich ist, vor sich her.8

Tipp: Solltest du Angst vor dem ersten Frauenarzttermin haben, nimm einfach eine Freundin zur Unterstützung mit. Das erste Gespräch mit einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin besteht zunächst aus einem Beratungsgespräch. Oftmals gibt es beim Frauenarzt auch extra Sprechstunden, die auf Jugendliche ausgerichtet sind.

Altersunterschied:

Das Alter des Partners oder der Partnerin kann ebenso eine Rolle bei einer ungewollten Schwangerschaft spielen. Es macht einen Unterschied, ob sich das Mädchen oder der Junge gegen jemanden im gleichen Alter oder einem älteren Partner bzw. einer älteren Partnerin zum Thema Verhütung durchsetzen soll. Bei einem älteren Partner oder einer älteren Partnerin fällt dies häufig schwerer.
Weiterhin kann das Alter des Partners oder der Partnerin Einfluss auf das Verhütungsverhalten haben. Durch die Zuverlässigkeit und Fürsorge des älteren Partners oder der älteren Partnerin kann sich eine mögliche Schwangerschaft oder ein Kind weniger angsterfülltanfühlen. 9

Wichtig! Beide Faktoren sind dennoch kein Grund dafür, auf die Verhütung zu verzichten!

Alkohol- und Drogeneinfluss:

Unter Einfluss von Alkohol oder Drogen wird häufiger nicht an Verhütung gedacht.10

Tipp: Um zu verhindern, dass die Verhütung unter Alkohol- oder Drogeneinfluss vergessen wird, sollte das Verhütungsmittel am besten nah bei sich getragen werden.

Wie ein Kondom richtig aufbewahrt wird, findest du hier.

1 vgl. BZgA 2009, S.42
2 vgl. Reim-Hofer/Mayer 2010, S. 17
3 vgl. BZgA 2009, S. 47
4 vgl. ebd., S. 48
5 vgl. Straube 2008, S. 16
6 vgl. BZgA 2009, S. 41
7 vgl. Straube 2008, S. 15
8 vgl. ebd., S. 17
9 vgl. BZgA 2009, S. 54 f.
10 vgl. Straube 2008, S. 18

Gefühlschaos

Solltest du gerade erfahren haben, dass du schwanger bist oder deine Freundin schwanger ist, kommen viele verschiedene Gefühle in dir hoch. Vielleicht freust du dich auf das Kind? Vielleicht hast du aber auch Angst vor deiner Zukunft? Du weißt nicht, wie dein zukünftiges Leben mit einem Kind aussehen soll?
Angst kann in dir aufsteigen. Kann ich für mein Kind eine gute Mutter oder ein guter Vater sein? Wie kann ich mein Kind mit der Schule oder Ausbildung vereinbaren? Wird sich die Schwangerschaft oder das Kind auf meine Beziehung auswirken? Wo bekomme ich nun Unterstützung? Was sagen meine Eltern zu der frühen Schwangerschaft?1

Wichtig! Dieses Gefühlschaos, sobald du von der Schwangerschaft erfährst, ist völlig normal. Denn eine Schwangerschaft stellt einen Ausnahmezustand für den Körper und die Psyche dar. Und damit bist du nicht alleine. Auch deinem Freund oder deiner Freundin wird es so ergehen.1

Wie reagieren meine Familie und mein Umfeld auf die Nachricht? Wann ist der richtige Zeitpunkt, ihnen davon zu erzählen?

Die nächste Herausforderung besteht darin, wie du deinen Eltern oder deinem Umfeld deine Schwangerschaft näherbringst. Die Angst besteht darin, von den eigenen Eltern abgelehnt oder verstoßen zu werden. Du hast vielleicht Sätze wie „Komm mir ja nicht mit einem Kind nach Hause“ oder „Hättest du nicht besser aufpassen können“ im Ohr, welche dazu beitragen, starke Hemmungen vor einem Gespräch mit den Eltern zu haben. Eine Schwangerschaft lässt sich nur leider nicht verheimlichen, deswegen musst du früher oder später mit deinen Eltern reden.
Ein Patentrezept für ein solches Gespräch gibt es nicht. Mit diesem Gespräch umzugehen, ist von Person zu Person unterschiedlich. Jeder geht anders mit bestimmten Situationen um. Wichtig ist jedoch, sich Zeit für das Gespräch zu nehmen und dieses Thema nicht zwischen Tür und Angel zu besprechen.
Vor einem Gespräch mit deinen Eltern kannst du dir Rat bei einer Beratungsstelle einholen oder mit einer Vertrauensperson sprechen, die dir gegeben falls bei dem Gespräch zur Seite steht. Gemeinsam könnt ihr euch eine Lösung überlegen, wie die Schwangerschaft deinen Eltern am besten mitgeteilt wird.
Sollten deine Eltern zornig oder geschockt auf die Schwangerschaft reagieren, liegt es daran, dass sie sich Sorgen machen und im ersten Moment nicht wissen, wie sie mit der gesamten Situation umgehen sollen. Es ist nun mal keine alltägliche Situation, von der Schwangerschaft des eigenen Kindes zu erfahren.

Tipp für die Eltern: Sollten Sie gerade erfahren haben, dass Ihr Kind ungewollt schwanger ist, sein Sie für Ihr Kind da. Die Situation ist sowohl für Sie als auch für Ihr Kind keine einfache. Deswegen ist es umso wichtiger, Ihrem Kind zur Seite zu stehen und genügend Verständnis und Unterstützung entgegen zu bringen. Durch die Unterstützung fühlen sich die Jugendlichen nicht alleine gelassen.2

Wie sage ich es dem Kindsvater?

Genau wie bei dem Gespräch mit deinen Eltern oder deinem Umfeld gibt es keine Ideallösung für ein Gespräch mit dem Vater des ungeborenen Kindes. Es hat auch keinen Einfluss darauf, in welcher Beziehung du zu dem Kindsvater stehst. Egal, ob du mit ihm in einer Beziehung bist oder ob er nur ein One-Night-Stand war, er hat ein Recht, von der Schwangerschaft zu erfahren.
Auch er wird die Nachricht erst einmal verarbeiten müssen. Danach kann er für dich eine Stütze sein, wenn er Verantwortung für das Kind übernimmt und sich an den weiteren Entscheidungen beteiligt.
Es kann aber auch der Fall sein, dass du von dem Kindsvater keinerlei Unterstützung bekommst und er keine Verantwortung für das Kind übernehmen möchte. Lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen. Egal, ob du die Unterstützung des Kindsvaters bekommst oder nicht, du brauchst die Situation in jedem Fall nicht alleine durchstehen. Du kannst dir jederzeit Hilfe und Unterstützung bei einer Beratungsstelle oder dem Jugendamt in Hildesheim holen.3

Was ist ein One-Night-Stand4?

Ein One-Night-Stand ist ein sexuelles Erlebnis für nur eine einzige Nacht. Dabei möchte beide Personen weder eine Beziehung noch eine emotionale Bindung eingehen, sondern sie sind lediglich auf den Geschlechtsverkehr aus.

Beratung und Unterstützung

Es gibt für dich verschiedene Möglichkeiten, Unterstützung einzuholen, wenn du mit deiner Situation überfordert bist. Du kannst die verschiedenen Beratungsstellen alleine, mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin, mit deinen Eltern oder einem Freund bzw. einer Freundin besuchen.

Schwangerenberatungsstelle

In einer Schwangerenberatungsstelle kannst du dich kostenlos zum Thema Sexualität, Schwangerschaft, Verhütung und Familienplanung beraten lassen. Du hast dort die Möglichkeit, über all deine Ängste, Probleme und Sorgen zu sprechen. Dort bekommst du auch Auskünfte über staatliche Leistungen und Hilfen, wie zum Beispiel Kindergeld, ambulante oder stationäre Hilfen.
Durch die Schwangerschaft kommen neue Rechte und Pflichten auf dich zu. Die Informationen über rechtliche Grundlagen oder Ansprüche, wie zum Beispiel Mutterschutz oder Unterhaltsrecht, kannst du dir ebenso in einer Schwangerenberatungsstelle einholen. Solltest du Unterstützung im Umgang mit Behörden benötigen, leisten dir die Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle bei diesem Beistand.5

Schwangerschaftskonfliktberatung

Wenn deine Zweifel während der Schwangerschaft immens sind und du das Gefühl hast, dass du der Situation einfach nicht gewachsen bist und über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenkst, solltest du dich unbedingt mit einer Schwangerschaftskonfliktberatung in Verbindung setzen.

Wichtig! Egal, wie du dich auch entscheiden solltest, die Berater*innen stehen dir unterstützend zur Seite.

Ausführlichere Informationen hierzu findest du bei Donum Vitae.

1 vgl. Siekmann 2016, S. 75
2 vgl. Reim-Hofer/Mayer 2010, S. 18
3 vgl. BZgA 2008, S. 160
4 vgl. Bibliographisches Institut GmbH o.J.
5 vgl. Straube 2008, S. 35 f.

Angebote, Hilfen und Rechtliche Regelungen

Wo bekommst du Unterstützung?

Wenn dich deine Eltern nicht unterstützen können oder wollen oder auch der Kindsvater keinerlei Verantwortung übernehmen möchte, stellt sich die Frage, wo du dennoch Unterstützung finden kannst, sei es finanzieller oder pädagogischer Art.

Informationen darüber, welche Hilfsangebote passend für dich sein könnten oder welche Leistungen dir zustehen könnten, bekommst du in einer Beratungsstelle oder dem Hildesheimer Jugendamt. Du wirst mit deiner Situation nicht alleine gelassen.1

Dort kannst du Fragen klären wie zum Beispiel:

  • Wer hat das Sorgerecht für mein Kind inne, wenn ich noch minderjährig bin?

  • Wer übernimmt die Vormundschaft und vertritt mein Kind in rechtlichen Angelegenheiten?

  • Der Kindsvater will keine Verantwortung für sein Kind übernehmen. Darf er das einfach so machen? Muss er mich nicht trotzdem finanziell unterstützen und Unterhalt zahlen, auch wenn er das Kind eigentlich nicht haben möchte?

  • Ich stecke noch mitten in meiner Ausbildung und schaffe es gerade mal so, mich selber zu finanzieren. Wie soll ich nun noch eine weitere Person über die Runden bringen?

  • Welche finanziellen Leistungen stehen mir zur Unterstützung zu? Kindergeld, Elterngeld, Arbeitslosengeld?

  • Meine Eltern sind mit der Schwangerschaft nicht einverstanden und wollen mich nun zuhause rausschmeißen. Können sie das einfach so machen? Wo kann ich sonst mit einem Baby unterkommen?

Schulische und berufliche Ausbildung

Vielleicht gehst du gerade noch zur Schule oder machst auch schon eine Ausbildung und fragst dich nun, wie das alles weitergehen soll, wenn du ein Kind erwartest. In beiden Fällen greift für dich der Mutterschutz nach dem Mutterschutzgesetz.

Ausbildung

Aufgrund deiner Schwangerschaft besteht für dich ein besonderer Arbeits- und Kündigungsschutz. Sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen (oder zwölf Wochen, solltest du eine Frühgeburt haben oder mehrere Kinder erwarten) nach der Geburt musst du von deiner Ausbildung freigestellt werden. Auch darf dir wegen deiner Schwangerschaft nicht gekündigt werden. Wichtig ist, dass du deinen Ausbildungsbetrieb über deine Schwangerschaft informierst, denn sobald dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin von deiner Schwangerschaft weiß, greift der Kündigungsschutz. Du darfst aber selber entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für dich ist, deinen Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin zu informieren. Du kannst mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin auch besprechen, ob die Möglichkeit besteht, deine Ausbildung als Teilzeitausbildung fortzuführen oder diese für eine bestimmte Zeit auszusetzen. Neben dem Mutterschutz hast du ebenso Anspruch auf Elternzeit. Diese kann bis zum Ende des dritten Lebensjahres des Kindes genommen werden. Dies ist jedoch nicht zwingend. Solltest du Elternzeit in Anspruch nehmen, so verlängert sich deine Ausbildung um die Dauer der Elternzeit.2

Schule

Wenn du schwanger bist, fällt für dich die Schulpflicht nicht automatisch weg, sondern du bist nur während des Mutterschutzes von der Schule befreit.
Am besten ist es, wenn du dich frühzeitig an einen Lehrer oder eine Lehrerin deines Vertrauens oder an den Schulsozialarbeiter oder die Schulsozialarbeiterin wendest. Diese können dich darin unterstützen, gemeinsam mit der Schulleitung eine geeignete Lösung für dich zu finden. Du kannst mit ihnen besprechen, welche Möglichkeiten du während der Schwangerschaft und nach der Geburt deines Kindes hast.3

Wenn du mehr über Unterstützungsmöglichkeiten oder rechtliche Aspekte erfahren möchtest, dann schau doch mal bei dem Familien-Wegweiser des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorbei. Oder lass dich bei der Schwangerenberatungsstelle oder beim Jugendamt in Hildesheim dazu beraten.

Wichtige Anlaufstellen

Jugendämter

Stadt Hildesheim
Fachbereich Familie, Bildung und Sport - Bereich Jugend
Hannoversch Straße 6
31134 Hildesheim
Tel.: (05121) 301-4521

Landkreis Hildesheim
Dezernat 4 - Soziales, Jugend, Sport und Gesundheit
Hindenburglatz 20
31134 Hildesheim
Tel.: (05121) 309-6221

Beratung

Schwangeren-Beratungsstellen

AWO-Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Hildesheim-Alfeld
Schwangerenberatungs- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle
Osterstraße 39A
31134 Hildesheim
Tel.: (05121) 17900-15

AWO-Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Hildesheim-Alfeld
Schwangerenberatungs- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle
Osterstraße 39A
31134 Hildesheim
Tel.: (05121) 17900-15

Diakonisches Werk des Ev.-luth. Kirchenkreisverbandes Hildesheim
Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung
Klosterstr. 6
31134 Hildesheim
Tel.: (05121) 1675-0

Donum Vitae Beratungsstelle Hildesheim e.V.
Goslarsche Str. 19
31134 Hildesheim
(05121) 9985-65

SkF-Sozialdienst kath. Frauen e.V.
Beratungsstelle für Schwangere und Familien
Steuerwalder Str. 16
31137 Hildesheim
Tel.: (05121) 40882123

Erziehungsberatungsstellen

Landkreis Hildesheim
Amt für Familie
Bischof-Janssen-Straße 31
31134 Hildesheim
Tel.: (05121) 309-1131

Caritasverband für Stadt und Landkreis Hildesheim
Jugend-, Erziehungs- und Familienberatungsstellen
Pfaffenstieg 12
31134 Hildesheim
Tel.: (05121) 1677-226

Mütterberatungsstellen

Mütterzentrum Hildesheim
Ehrlicherstraße 44
31135 Hildesheim
Tel.: (05121) 53888

Mütterzentrum Sarstedt e.V.
Bahnhofstraße 1
31157 Sarstedt
Tel.: (05066) 984411

Hebammen

Familienhebammen-Zentrale Hildesheim
Osterstr. 51 a
31134 Hildesheim
Tel.: 0177-6317697
www.familienhebammen-hildesheim.de

Mehr Informationen und weiterer Anlaufstellen zum Thema Schwangerschaft findest du in dem Schwangerenwegweiser des Landkreis Hildesheim.