Sexuelle Orientierung

Sexuelle Orientierung bezieht sich auf die bevorzugte Partner*Innenwahl eines Menschen, das heißt, ob dieser Menschen lieber mit einem Mann oder einer Frau zusammen ist, oder ob ihm bzw. ihr beides zusagen würde.1 Sexuelle Orientierungen sind weitaus vielfältiger, als ich hier darstellen kann, da die sexuelle Orientierung zurzeit noch stark an dem Zwei- Geschlechtersystem orientiert ist, bei dem es nur 2 Geschlechter, also Mann und Frau gibt, was nicht der Realität entspricht.

Heterosexualität

Als heterosexuell werden Menschen bezeichnet, die sich zum jeweils anderen Geschlecht hingezogen fühlen. Also eine Frau, die Männer begehrt und ein Mann, der sich zu Frauen hingezogen fühlt. Nicht näher definiert ist der Begriff des Geschlechts, ob damit biologische Geschlecht (englisch: sex) gemeint ist oder das soziale (das heißt, wie sich der Mensch fühlt) (englisch: gender). Dies wird zum Beispiel bei der Transsexualität oder Intersexualität wichtig. Auch Trans* und Inter* Personen können heterosexuell sein2

Homosexualität

lgbt

Als homosexuell werden Menschen beschrieben, die einen Menschen des gleichen Geschlechts begehren. Frauen, die sich zu anderen Frauen hingezogen fühlen, werden als lesbisch bezeichnet, Männer, die andere Männer begehren als schwul. Auch hier ist wie bei der Heterosexualität unklar, auf welche Ebene des Geschlechts sich die Orientierung bezieht. Hier verhält es sich genauso wie bei der Heterosexualität, Trans* und Inter* Personen können ebenfalls homosexuell sein.3

Bisexualität

Als bisexuell werden Menschen bezeichnet, die sowohl Männer als auch Frauen begehren (können) und für die bei der Liebe oder Anziehung das Geschlecht eines Menschen keine Rolle spielt. Bisexuelle Menschen können sich demnach zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlen.4 Gehen wir allerdings davon aus, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, bezieht sich die Bisexualität heute natürlich auch nicht nur auf Männer und Frauen, sondern ebenfalls auf alle, die sich nicht (nur) als Mann, bzw. Frau fühlen oder bezeichnen oder sich gar nicht zuordnen lassen (wollen).

Bisexualität

Pansexualität

Pansexualität

Als „pansexuell“ bezeichnen sich Menschen, die sich zu Menschen hingezogen fühlen und dabei weder Mann noch Frau bevorzugen und sich auch von Menschen angezogen fühlen können, die sich zum Beispiel keinem der beiden Geschlechter zuordnen. Damit stellt die Pansexualität das Modell von zwei Geschlechtern infrage.5

Queer

Queer ist ein englischer Begriff und bedeutet: seltsam, zweifelhaft, suspekt. Queer war ursprünglich ein Schimpfwort für Homosexuelle Menschen oder Trans*Personen. Mittlerweile wird er als positive Selbstbezeichnung verwendet. Menschen bezeichnen sich als „Queer“, um die Normen und die Annahme, dass es nur zwei Geschlechter gibt, in Frage zu stellen. So soll die Vielfalt von Geschlechtern betont und deutlich gemacht werden, dass sexuelle Orientierung nicht unbedingt ein Leben lang dieselbe bleibt. Das soll bedeuten, dass sich Menschen von anderen Menschen angezogen fühlen und dabei das biologische Geschlecht dieses Menschen im Hintergrund steht und keine Bedeutung für die Gefühle hat. Damit soll dem „Schubladendenken“ ein Ende bereitet werden.6

Für den Fall, dass du Fragen rund um sexuelle Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten hast oder auch Gleichgesinnte treffen möchtest, kannst du dich unter folgenden Links informieren:
http://hildesheim.schlau-nds.de/
https://lsbt-jugendtreff-hildesheim.jimdo.com/
https://www.lambda-online.de/

1 O.A: 2017, o.S.
2 O.A: 2017, o.S.
3 O.A: 2017, o.S.
4 O.A: 2017, o.S.
5 Diehl, Elke (Hrsg.): 2017. S. 183
6 Diehl, Elke (Hrsg.): 2017. S. 183

Geschlechtsidentität

Die Geschlechtsidentität beschreibt welchem Geschlecht sich ein Mensch innerlich und persönlich zugehörig fühlt. Es beschreibt, ob sich jemand eher männlich oder eher weiblich fühlt, dies kann, muss aber nicht, mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht der jeweiligen Person, übereinstimmen. Alle möglichen Kombinationen sind möglich und auch in Ordnung. Die Identität beschreibt hier, wie du dich fühlst, nicht wie du gesehen wirst.1

Intersexualität/Intergeschlechtlichkeit/Inter*

Intersexuelle oder intergeschlechtliche Menschen sind Menschen, die mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren werden. Sie haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale, dies kann sich sowohl hormonell als auch körperlich zeigen. Auch dies kann sich erst im Laufe der Pubertät bemerkbar machen.2 Teilweise wurden vor ein paar Jahren operative Eingriffe an Kleinkindern, bzw. Säuglingen vorgenommen, um das Kind als „männlich“ oder „weiblich“ bezeichnen zu können. Diese Operationen werden als geschlechtsangleichende Operationen bezeichnet. Sie werden zwar seltener als früher durchgeführt, aber es gibt sie noch. Verschiedene Organisationen sprechen sich für ein Verbot dieser Operationen an nicht einwilligungsfähigen Kindern aus, da diese Operationen die Menschenrechte in Bezug auf die körperliche Unversehrtheit verletzen

Transsexualität/Transidentität/Trans*

Als transsexuell werden Menschen bezeichnet, die sich, obwohl sie als „Mann“, beziehungsweise als „Frau“, geboren werden, dem jeweils anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Da der Begriff Transsexualität oft eher mit einer sexuellen Orientierung verwechselt werden kann, wird heutzutage eher der Begriff „Transidentität“ benutzt. Transsexualität oder Transidentität bezieht sich nur darauf, dass die Menschen sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen und gibt keinerlei Auskunft darüber, welche sexuelle Orientierung diese Menschen haben.4
Transsexualität

Non-Binary/ nicht-binär

Non-Binary

Non-Binary oder nicht-binär ist die Bezeichnung für Menschen, die sich keinem der zwei Geschlechter „männlich“ oder „weiblich“ zuordnen. Dies kann verschiedene Gründe haben. Du musst dich nicht mit einem Stereotypen identifizieren, um akzeptiert zu werden.5 Rollenbilder und deren Auswirkungen werden hier erklärt.

Cis-Männer/ Cis- Frauen

Als Cis- Männer oder Frauen werden Menschen bezeichnet, die ihre Geschlechtsidentität nie hinterfragt haben und sich dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Der Begriff wurde von dem Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch 1991 eingeführt. Diese Bezeichnung soll Verständnis für unter Anderem Trans* Personen schaffen und dabei helfen, zu verstehen, dass die Übereinstimmung von biologischem und sozialem Geschlecht keinesfalls der Regelfall und das einzig „normale“ ist. Er wollte damit darstellen, dass die Übereinstimmung vom biologischen Geschlecht und der Geschlechtsidentität keinesfalls selbstverständlich ist. 6

Hier eine Grafik, zur Darstellung des oben erklärten, sie stellt dar, wie Geschlechtsidentitäten zusammenhängen:

geschlechtsident

1 Diehl, Elke (Hrsg.): 2017. S.231
2 Diehl, Elke (Hrsg.): 2017.S.158
3 Diehl, Elke (Hrsg.): 2017.S.167
4 Diehl, Elke (Hrsg.): 2017. S.232
5 Diehl, Elke (Hrsg.): 2017. S.233
6 O.A: 2017, o.S.